Tatarenroute

Tatarenroute

Der polnische Orient, also die Tatarenroute - das sind vor allem die Orte Bohoniki und Kruszyniany. Dabei handelt es sich um vergessene Dörfer in Podlachien, die zu den ältesten Zentren des Islams in Polen gehören.

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Tatarenroute_KruszynianyDie Tataren leben bereits seit mehr als 300 Jahren in Podlachien.

Die Geschichte ihrer Ansiedlung ist mit dem polnischen König Jan III. Sobieski verbunden. Noch heute können die Einwohner von Kruszyniany die mit alten Linden bewachsene Stelle aufzeigen, wo vor Jahrhunderten der Hof von Oberst Samuel Murza Krzeczowski, dem Rittmeister des Tatarenfähnleins, gestanden hat.

Er war es, der dem König in der Schlacht bei Parkany im Jahre 1683 das Leben rettete und mit ihm bei Wien kämpfte. Als Anerkennung für ihre treuen Dienste in den Armeen der Krone und Litauens schenkte Jan III. Sobieski den Tataren Land in Podlachien.
Die am besten sichtbare materielle Spur der islamischen Vergangenheit dieser Gebiete sind zwei Moscheen in Bohoniki und Kruszyniany, die voneinander etwa 30 km entfernt liegen.

In Kruszyniany steht das älteste islamische Gotteshaus in Polen - eine Holzmoschee aus dem 18. Jahrhundert in blassgrüner Farbe, die architektonisch an einfache orthodoxe oder katholische Dorfkirchen erinnert.

Sie besitzt ein steiles Spindeldach und vergoldete Halbmonde auf den Kuppeln der Türme.
Nebenan wurde auf einem kleinen Hügel unter hohen Bäumen der muslimische Friedhof angelegt, der von einer mächtigen Mauer umgeben ist.

Hier ist am besten zu sehen, wie sehr die Tataren mit der polnischen Geschichte verbunden waren.

Tatarenroute_BohonikiDie ältesten Gräber mit moosbewachsenen Grabsteinen stammen aus dem 18. Jahrhundert, auf den Denkmälern sind bereits verwischte arabische, russische und polnische Inschriften zu erkennen.

Heute leben etwa 5.000 Tataren in Polen, die Mehrzahl von ihnen in Białystok und Umgebung. Die Tatarendörfer dagegen sind fast ausgestorben. Lediglich während der muslimischen Feiertage - Ramadan Bairam und Kurban Bairam - ist in Bohoniki und Kruszyniany wieder Stimmengewirr zu hören. Die Muslime kommen mit ihren ganzen Familien hierher.

Sie beten in den geöffneten Moscheen und besuchen die Friedhöfe. Und danach essen sie typisch tatarische Delikatessen, wie z.B. pierekaczewniki, tybuszoki, kołduny...
Quelle: www.szlaktatarski.pl POT Berlin

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