Kloster Bierzwnik / Marienwalde

Kloster Bierzwnik / Marienwalde

Die ersten Berichte über Bierzwnik stammen aus den Aufzeichnungen des Generalkapitels aus dem Jahre 1303.

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Kloster_Bierzwnik__MarienwaldeDie Stifter der Abtei waren die Brandenburger Markgrafen - der Grund der Stiftung war ein Grenzkonflikt in dieser Region. Die Markgrafen hatten die Zisterziensergüter in Kołback angegriffen, als Entschädigung stifteten sie ein Filialkloster in den östlichen Gebieten ihres Neuerwerbs.
Die ersten Berichte über Bierzwnik stammen aus den Aufzeichnungen des Generalkapitels aus dem Jahre 1303.

Die ersten Mönche kamen nach Bierzwnik am 11.Juni1294. Nach ihrem Willen sollte das Kloster inmitten von Wäldern und Sümpfen errichtet werden, um auf diesem Gebiete die Wirtschaft zu aktivieren. Anfänglich war der Lebensunterhalt der Mönche und der Beginn der Kolonisierung vom Vermögen des Mutterklosters, sowie der Ritterschaft abhängig.

Später kam das Kloster durch zahlreiche Schenkungen und Privilegien zu Reichtum. Um die Nutzbarkeit der Böden zu ermöglichen, legten sie weitläufig Gebiete trocken, bauten Kanäle und Deiche - und verursachten dadurch auch Schäden bei den Nachbarn.

So kam es zu Auseinandersetzungen mit Rittern, mit der Stadt Dobiegniew und den Zisterzienserinnen aus Recz. Die Mönche bekamen jedoch 1318 vom Markgrafen das Recht, den Wasserspiegel ungehindert zu erhöhen oder zu senken, das Wasser abzugrenzen oder abzulassen.
Die Dominanz der Zisterzienser brachte hier den niederen Adel in Lehensabhängigkeit. Dienstleistungen gab es nur über das Kloster - auch der Posten eines Dorfschulzen war vom Kloster abhängig. Die Mönche genossen auch viele Steuerfreiheiten.

Der Bischof von Kamień verzichtete zu ihrem Gunsten auf den Zehnten.
Nach dem Aussterben der Askański-Dynastie in Brandenburg (1319/20) kam ein neuer Herrscher aus der Dynastie der Wittelsbacher - Herzog Ludwig der Ältere. Der vom Papst geächtete Wittelsbacher erhob Einspruch gegen die Privilegien und verlangte von den Mönchen Steuerzahlungen.
Die Verringerung der Ländereien und die Erhebung der Steuer waren für das Kloster ein schmerzhafter Einschnitt. Zu Hilfe kam das Stammhaus in Kołback, welches die Einkünfte aus dem Ostkomplex überwies.

Die Krise konnte erst nach weiteren, erfolgten Schenkungen überbrückt werden.
Kloster_Bierzwnik__Marienwalde1Die Lage des Dominiums in der Nähe der polnischen Grenze erwies sich zur Zeit der Kreuzritter in der Neumark, in den Jahren 1402-1454 als sehr ungünstig. Die Situation des Klosters verschlechterte sich so weit, dass sich Abt Jakob i.J. 1430 damit beschäftigte, es nach Pommern zu verlegen.

Zahlreiche Ländereien gingen in Besitz des Adels über. Die gesamte Neumark, einschließlich der Abtei kam 1454 unter die Herrschaft der brandenburgischen Hohenzollern.
Als die Neumark von Markgraf Jan regiert wurde, kam es 1539 zur Kassation des Klosters. Aus den Landgütern organisierte er ein Domänenamt mit einem Jagdschloss im Mittelpunkt von Lipinka (Jägersburg) auf der Halbinsel im Radenciner See. Die Klostergebäude wurden zu Wirtschaftsgebäuden umfunktionert.

Das Kloster
Die Klosterräume werden heute von der röm.kath. Pfarrei genutzt und auch zu Besichtigungen freigegeben.
Von den einstigen Klosterobjekten blieb das untere Stockwerk des Ost- und Westflügels erhalten. Vom Westflügel verblieben Fragmente der Keller und des westlichen Kreuzganges.
Im Inneren des Ostflügels befinden sich die an die Kirche anliegende Sakristei, der Raum einer früheren Bibliothek, der frühere Kapitelsaal mit seinem damaligen Fussboden aus Keramikfliesen, Reste einer Polychromie, eine Konsole mit Motiven doppelter Lilien und ein Eckkragstein.
Am südlichen Ende dieses Flügels blieb der Saal der Brüder und das Sprechzimmer (parlatorium) erhalten.
Die "warme Stube" befindet sich im Südflügel und dient heute als Pfarrbüro.
Die gegenwärtigen Wohnräume der Pfarrei (zwei Zimmer und Küche) sind wahrscheinlich ein Teil des früheren Refektoriums.

Im einzig erhaltenen Fragment des unteren Westflügels wird heute Religionsunterricht erteilt. In den Klosterräumen blieben viele wertvolle , architektonische Details erhalten. Die interessantesten sind eine Reihe vonGewölbe-Kragsteinen, dekoriert mit Pflanzenmotiven, menschlichen Gesichtern,Teufelsfratzen und auch gekrönten Stierköpfen.
Die ehemalige Klosterkirche
Gegenwärtig werden Arbeiten durchgeführt, die zur vollen Rekonstruktion der Klosterkirche führen sollen. Neben der Kirche sowie in deren Inneren, ist eine Ausstellung von, aus den Grabungen stammenden Gegenständen zu sehen.Es darf fotografiert werden und auch eine diesbezügliche Werkstatt der Archeologen kann besichtigt werden.
Von den Wirtschaftsgebäuden verblieben nurRuinen eines gotischen Bauwerks. Es wird angenommen, dass es die Ruinen der Brauerei sind.
Kontakt:
Klasztor Pocysterski w Bierzwniku
ul. Cystersów 1
73-240 Bierzwnik
tel. 095 768-00-32

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Quelle: szlakcysterski.org

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