Kloster Sulejów
Kloster Sulejów
Der Initiator und zugleich Ausführende der Stiftung in Sulejów war Kasimir der Gerechte noch vor dem Jahre 1176.
Der Standort des zukünftigen Klosters war keine menschenleere Gegend. Die erhaltenen beiden Komplexe (um Sulejów und Bałdrzychowa) waren schon organisiert und gut bewirtschaftet.
In Sulejów bestand eine Zollkammer und die Kolonisierung ging gut voran. Einen günstigen Einfluß hatten die durch Sulejów führenden Handelswege von West- und Nordeuropa nach Russland. Schnell enstand hier auch ein Markt.
Der Stiftungsprozess brachte dem Kloster außer Dörfern auch ökonomische Immunität, Regalien und zur Stärkung der Kolonisierung einen Teil von Sklaven, die vom Kloster in Adskribienten umgewandelt wurden.
Im XIII Jh. erfreute sich das Kloster immerwährender Gunst der Nachfolger seines Stifters: Leszek der Weisse, Grzymisław, Konrad Mazowiecki und Bolesław der Schüchterne hielten ihre Hand über das Kloster. Leszek der Weisse tätigte neue Schenkungen: Immunität, Dörfer, Baurechte für Mühlen, sowie Fangrechte für Biber.
Schon zu Anfang des XIII Jh. verfügten die Zisterzienser über ein größeres Vermögen und begannen ein neues, prachtvolles Gotteshaus zu bauen. Im Jahre 1232 wurde die Einweihung der Kirche vom Gnesener Bischof Pelka vorgenommen. Die Kirche wurde der Allerseligsten Junfrau Maria und dem hl. Thomas Becket geweiht. In den nächsten Jahren wurde der Bau des Kapitelsaales begonnen, der um die Hälfte des XIII Jh. beendet war.
Das Kloster übernahm im Jahre 1232 eine Schenkung des Herzogs von Großpolen Wladislaus Odonica, die sogenannte Dobrowoski-Mitgift, die vom hl. Bogumil für die Missionsarbeit bei den Preussen bestimmt war. Zwanzig Jahre später übernahmen die Mönche auch die Ausstattung des Klosters Szpetal.
Die dynamische Entwicklung des Kloster wurde jedoch gehemmt. Streit mit den Norbertanern und der Ritterschaft der Umgebung um den Zehnten, machten eine Verteidigung der verstreut liegenden Güter nötig. Die Ländereien lagen vereinzelt auf den Gebieten von Krakau, Sandomierz, Lęczyce, Sieradz Großpolen, Pommern und Kujawy.
Die Güter der Abtei wurden teilweise durch den zweiten Einfall der Tataren ausgeraubt. Zusätzlich verzögerten die Mönche die Entsendung eines neuen Konvents aus Sulejów ins Kloster Szpetal und zwar entgegen den Beschlüssen des Generalkapitels. Andrerseits fühlten sie sich als Besitzer Szpetaler Ländereien.
Das alles führte iJ. 1285 zu einer Krise der Abtei die mit Ärgernis bezeichnet wurde. In diesem Jahr wurde der Konvent von Sulejów nach Byszewo verwiesen. Das Kloster Sulejów wurde von Mönchen aus Wšchock übernommen. Die großen Klostergüter wurden zwischen die Klöster Sulejów und Byszewo aufgeteilt.
In den XIV - XVII Jh. wurde ausserhalb des Rechtecks der Klostergebäude ein Befestigungsring erbaut (gotisch und renaissance-barock), was als Stärkung der Abtei nach der Krise d.J. 1285 angesehen werden kann.
Im Jahre 1431 wurde das Kloster von den Tataren niedergebrannt. Mit dem Bau einer neuen, gemauerten Kirche, an Stelle der bisherigen hölzernen, wurde i.J. 1640 begonnen. Nach ihrer Fertigstellung 1648 wurde sie von Bischof Franciszek Kobielski von Łuck eingeweiht.
Während der Konföderation von Bar erlitt das Kloster große Schäden, danach fielen Kirche und Klostergebäude 1790 einem Großbrand zum Opfer. Unter dem Schutz der Abtei befanden sich i.J. 1772 vier Pfarrkirchen: Sulejów, Bałdrzychow, Laszów und Mogielnica.
In den folgenden Jahren sank die Zahl der Mönche beträchtlich. Im Jahre 1793 wurde Kloster und Städtchen von preußischen Husaren besetzt, um dann 1795 ganz dem preußischen Staat einverleibt zu werden. Das Kloster jedoch wurde von Österreich übernommen.
Die zaristische Regierung verfügte 1819 die Kassation des Klosters Sulejów. Seine Güter wurden dem Königreich Polen überlassen.
Die Konventskirche in Sulejów wurde zur Pfarrlirche und den Diözesanpriestern übergeben. In den Klostergebäuden wurde 1860 ein Kinderheim untergebracht.
Im Verlauf des Krieges wurden die Klostergebäude beschädigt. In den Jahren von 1923-25 und 1946-50 führte man konservatorische Arbeiten durch. Über alle die Jahre gehörten die Klosterobjekte dem Diözesanklerus. Erst seit 1986 wurden sie den Zisterziensern zurück gegeben, wo sie seither wieder residieren. Ab 1994 wurde ein sogenanntes Priorat eingerichtet und von Mönchen aus Wšchock besetzt.
Das Kloster Sulejów heute
Nur der Ostflügel des Klosters, also der älteste Teil des Claustrums ist erhalten geblieben. Er umfaßt die Sakristei und den Kapitelsaal. Letzterer besteht in seinem romanischen Gepräge und beherbergt heute ein Museum mit wertvollen Exponaten.
Quelle: szlakcysterski.org